Endgeräte
Produktion
Der größte Teil der Umweltbelastung bei Endgeräten entsteht während der Herstellung[1]. Bei der Anschaffung können refurbished Geräte je nach Typ bis zu 80 Prozent der jährlichen Emissionen gegenüber neuen Geräten sparen.[2] Stiftung Warentest hat Online-Shops für refurbished Geräte getestet.
Tipps:
- Vor dem Kauf von Neugeräten lohnt es sich, danach zu schauen, wie lange Systemupdates gewährleistet werden, sowie auf die Langlebigkeit und Energieeffizienz zu achten. Dabei ist zum Beispiel die Akkulaufzeit ein wichtiger Faktor.
- Auch die Reparierbarkeit der Geräte ist ein wichtiger Indikator für Nachhaltigkeit. Die Stiftung Warentest hat einige Handy- und Tablet-Marken miteinander verglichen.[3] iFixit wiederum hat viele praktische Informationen, wenn man selbst eigene Geräte reparieren will.
- Die Firma Logitec hat angefangen, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte zu katalogisieren.
Nutzung
Mehr als die Hälfte der CO₂-Emissionen im Internet entstehen durch die Nutzung von Endgeräten. Da diese ständig aufgeladen werden müssen, besteht ein enormer Hebel darin, den Energiebedarf durch kürzere Ladezeiten zu optimieren – und damit weniger CO₂ zu produzieren.[4]
2020 veröffentlichte das Öko-Institut e.V. die Studie „Digitaler CO2-Fußabdruck: Datensammlung zur Abschätzung von Herstellungsaufwand, Energieverbrauch und Nutzung digitaler Endgeräte und Dienste“, mit der eine Grundlage geschaffen wurde, um den ökologischen Fußabdruck durch die Nutzung digitaler Geräte berechnen zu können.
Tipps:
- Darkmode verwenden Ein dunkler Bildschirm verbraucht je nach Gerät bis zu über 60 Prozent weniger Strom.[5] Dies gilt vor allem dann, wenn das Gerät einen OLED-Bildschirm nutzt.
- Energiesparmodus einstellen Moderne Mobiltelefone verfügen über einen Energiesparmodus, der zwar einige Funktionen einschränkt, aber die Akkulaufzeit deutlich verlängert. Der Energiesparmodus kann auch dauerhaft eingestellt sein, weder von Android noch von Apple gibt es offizielle Informationen, dass dies schädlich für die Batterien wäre.
- Akku nur bis 80 Prozent aufladen Um den Akku zu schonen, sollte das Gerät nicht vollständig be- und entladen werden. Der ideale Bereich für Lithium-Ionen-Akkus liegt zwischen 20 und 80 Prozent.[6]
- Weitere Möglichkeiten zum Stromsparen bei der Nutzung von Endgeräten:[7]
- ungenutzte Apps entfernen
- Apps nach der Nutzung schließen (laufen häufig im Hintergrund)
- Bildschirm abdunkeln
- Ortung durch GPS in den Einstellungen deaktivieren
- WLAN ausstellen, wenn man unterwegs ist (Handy sucht sonst dauerhaft nach Netzen)
- Nah-Kommunikation NFC bei Nichtnutzung ausstellen (oft für Zahlung genutzt, z.B. mit Apple Pay)
- Klingelton statt Vibrationsalarm nutzen
- Handy bei Nichtnutzung ausschalten oder in den Flugmodus versetzen
- Das Data Detox Kit von Tactical Tech7 gibt ebenfalls einige Tipps und zeigt Tricks, wie wir achtsamer mit unseren Geräten umgehen und E-Waste vermeiden können.
Entsorgung und E-Waste
Ein großes Problem im Zusammenhang mit Endgeräten ist deren Entsorgung. Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, dass derzeit weniger als ein Viertel des weltweit anfallenden Elektroschrotts „formell“ recycelt wird.[8] Elektroschrott enthält jedoch wertvolle und endliche Ressourcen, die wiederverwendet werden können, wenn sie ordnungsgemäß aufbereitet werden. Beim unsachgemäßen Recycling von Elektroschrott können wiederum bis zu 1.000 verschiedene chemische Stoffe in die Umwelt gelangen.[9] Trotz internationaler Vorschriften, die den Transport von Elektroschrott von einem Land in ein anderes kontrollieren sollen, wird dieser weiterhin grenzüberschreitend in LMICs (Low- and Middle-income Countries / Entwicklungsländer) transportiert, zumeist illegal.[9] Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, insbesondere Kinder, sind aufgrund fehlender Recycling-Infrastruktur und -Ausbildung sowie unzureichender Vorschriften und deren Durchsetzung häufig den größten Risiken durch Elektro- und Elektronik-Altgeräte ausgesetzt.
Das Recycling von Elektroaltgeräten beschränkt sich bislang auf Metalle und Werkstoffe wie Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium und Edelmetalle, die sich leicht trennen und recyceln lassen. Seltene Erden, Tantal, Gallium und Indium haben weltweit Recyclingraten von unter einem Prozent. Das liegt daran, dass sie beispielsweise in Smartphones nur in geringen Mengen vorkommen und komplex verbaut werden, was ein Recycling aufwendig macht.[10]
- Grundsätzlich gilt: Geräte so lange wie möglich nutzen, reparieren statt gleich ein neues Gerät kaufen.
Repair Cafés
- ↑ https://www.fairphone.com/en/2016/11/17/sustainable-fairphone-2-weve-got-results/
- ↑ https://librairie.ademe.fr/economie-circulaire-et-dechets/5833-assessment-of-the-environmental-impact-of-a-set-of-refurbished-products.html
- ↑ https://www.test.de/Handy-und-Tablet-reparieren-Wie-leicht-geht-das-5675352-0/
- ↑ https://cleaner-web.com/blog/internet-nachhaltig-nutzen/
- ↑ https://www.scienceabc.com/innovation/does-the-dark-mode-on-the-computer-actually-save-electricity.html
- ↑ https://www.test.de/Akkus-So-koennen-Sie-Akkus-sicher-und-lange-nutzen-5453519-0/
- ↑ https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Handy-richtig-laden-und-nutzen-So-halten-Akkus-laenger,smartphoneakku102.html
- ↑ https://de.ifixit.com/Wiki/E-Waste
- ↑ 9.0 9.1 https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/electronic-waste-(e-waste)
- ↑ https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/kreislaufwirtschaft/27249.html